Jump to
- AI
Je vertrauter der Übergang wirkt, desto riskanter wird er

Je vertrauter der Übergang wirkt, desto riskanter wird er
Generationenwechsel erscheint oft sicher, wenn Kinder oder Verwandte übernehmen. Paradox ist: Genau diese Nähe macht Konflikte härter, Rollen unklarer und Übergaben riskanter. In 6 von 10 Fällen führen familiäre Übergaben zu Blockaden in Führung und Kultur (IfM Bonn, 2024). Unsere Erfahrung: Je vertrauter der Übergang, desto klarer müssen Governance, Verantwortung und Kommunikation geregelt sein.
Warum Generationenwechsel oft scheitert
- Emotionen dominieren: sachliche Entscheidungen geraten in den Hintergrund.
- Doppelrollen: Erben sind zugleich Kinder, Gesellschafter und Geschäftsführer.
- Kommunikation scheitert: Erwartungen bleiben unausgesprochen und eskalieren.
Handlungsoptionen für Entscheider
- Klare Governance definieren: Rollen und Entscheidungswege vor dem Übergang fixieren.
- Externe Moderation einbeziehen, um Konflikte früh zu entschärfen.
- Kommunikationsarchitektur aufsetzen: Erwartungen offenlegen und dokumentieren.
- Managementkompetenzen der Nachfolger gezielt aufbauen und sichtbar machen.
Praxisbeispiel
Ein mittelständisches Industrieunternehmen stand vor der Übergabe von Vater auf Sohn. Formal war alles vorbereitet, die Rollen aber unklar. Der Vater griff weiter in operative Entscheidungen ein, der Sohn fühlte sich blockiert. Die Führungskräfte waren verunsichert, Projekte stagnierten. Erst durch ein verbindliches Governance-Modell und externe Moderation wurde Klarheit geschaffen. Ergebnis: Stabilisierung nach 9 Monaten, Fluktuation ging um 25 % zurück.
Transferfragen
- Sind Rollen und Entscheidungswege in Ihrer Übergabe wirklich geklärt?
- Wird Kommunikation systematisch geführt – oder bleibt sie familiär geprägt?
- Welche Governance sichert Handlungsfähigkeit über Generationen hinweg?
Autoren:
Dieser Artikel entstand aus der Arbeit von CONLAB-Beratern, die Führungskräfte in Industrie und Handel bei kritischen Entscheidungen unterstützen.