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Liquidität bricht selten zuerst – Strukturen schon

Liquidität bricht selten zuerst – Strukturen schon

Viele Unternehmen sehen die Krise primär als Frage der Zahlen. Paradox ist: Der erste Bruch entsteht fast nie bei der Liquidität, sondern in den Strukturen – Entscheidungswege kollabieren, Führung verliert Wirkung, Mitarbeiter resignieren. Laut Creditreform (2025) steigt die Zahl der Insolvenzen im Mittelstand um über 20 %. Unsere Erfahrung: Wer Strukturen und Steuerung nicht sofort stabilisiert, verliert Handlungsfähigkeit lange bevor Banken einschreiten. 

Warum Krisenresilienz oft scheitert

  • Fokus nur auf Liquidität: operative Blockaden bleiben unbeachtet. 
  • Fehlende Führung: Unsicherheit wächst, wenn Orientierung fehlt. 
  • Stakeholder-Chaos: Banken, Eigentümer und Betriebsräte ziehen nicht gemeinsam. 

Handlungsoptionen für Entscheider

  • Sofortmaßnahmen nicht nur finanziell denken, sondern auch strukturell. 
  • Führungskräfte befähigen, Tempo und Orientierung zu geben. 
  • Stakeholder-Kommunikation bündeln: klare Agenda, einheitliche Botschaften. 
  • Frühzeitige Szenarien planen: Liquidität, Markt und Organisation parallel steuern. 

Praxisbeispiel

Ein Zulieferer der Automobilindustrie stand nach Auftragsrückgang und Kostenexplosion vor akuter Krise. Der Fokus lag zunächst allein auf Bankenverhandlungen. Parallel brachen interne Projekte zusammen, weil Entscheidungen nicht mehr durchkamen. Erst durch eine Taskforce mit klarer Steuerung und einem strukturierten Maßnahmenplan konnten Lieferfähigkeit und Marktvertrauen gesichert werden. Ergebnis: Stabilisierung nach 9 Monaten, Marktanteile blieben erhalten. 

Transferfragen

  • Liegt Ihr Fokus zu stark auf Liquidität – und zu wenig auf Struktur? 
  • Welche Führungsrollen müssen in der Krise sofort sichtbar sein? 
  • Haben Sie alle Stakeholder in einer gemeinsamen Agenda gebündelt? 

Autoren:

Dieser Artikel entstand aus der Arbeit von CONLAB-Beratern, die Führungskräfte in Industrie und Handel bei kritischen Entscheidungen unterstützen. Für weitere Insights sprechen Sie mit: 

Industrie

Dirk Raskopf

Handeln 

Friedhelm-Wilhelm Reese

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